Mythen halten sich. Leider. Unbelegt und mitunter unbewusst werden sie Teil des kollektiven Gedächtnisses.
Mythen finden sich überall, auch zum Thema Interim Management. Obschon seit den 1990er Jahren als professionelles Management Instrument im Einsatz, finden sich in Gesprächen mit Entscheidern und Mitarbeitern immer wieder Meinungen und Haltungen, die erstaunen.
Anbei der zweite Post aus der Abteilung „Mythen im Interim Management.“ Die ersten 6 Mythen finden Sie im vorhergehenden Beitrag.
Ergänzen und kommentieren Sie gern, wir erheben ganz sicher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
7. Flexibilisierung und Digitalisierung gehen bestimmt bald wieder weg. 💥 FALSCH. Immer wieder unglaublich, dass wir in Deutschland so hinterhinken und uns mit dem Status Quo zufrieden geben. Denn eines steht fest: It has only just begun. Interim Management ist Beleg dafür, dass Unternehmen und selbständige Führungskräfte flexible Arbeitsmodelle bewusst anstreben und zum gegenseitigen Vorteil nutzen wollen.
8. Interim Manager brauchen viel zu lange, bis die bei uns Fuß gefasst haben. 💥 FALSCH. Interim Manager sind serielle Onboarding-Spezialisten. Schon nach wenigen Tagen sind die meisten Interim Manager „wirksam“ im Projekt tätig. 100 Tage Schonfrist gibt es bei festangestellten Führungskräften, die sich in eine Position hineinentwickeln. Interim Manager sind i.d.R. einen Tick überqualifiziert und haben vergleichbare Projektsituationen schon erlebt.
9. Interim Manager sind Führungskräfte, die aus Not und ohne Job-Perspektive in die Selbständigkeit gehen. 💥 FALSCH. Die allermeisten Interim Manager sind selbständig aus Überzeugung und arbeiten als engagierte Solo-Entrepreneure mit Fokus auf ein Projekt – ihre eigene Karriere-Agenda ist nachrangig. Auch wichtig: Interim Management „in-between-two-jobs“ funktioniert nicht.
10. Frauen im Interim Management? Wäre schön, gibt’s aber nicht 💥 FALSCH. Zum Glück! Frauen sind zwar mit 20-25% immer noch stark unterrepräsentiert im Interim Management, aber es gibt sie. Viele Führungs- und Projektteams brauchen dringend unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen. Die gute Nachricht, die Nachfrage ist hoch. Frauen im Interim Management haben überdurchschnittliche Vermittlungschancen. Wenn sie gute Managerinnen sind. Und darauf kommts an.
11. Mit 65 hast Du eigentlich keine Chance mehr am Markt 💥 FALSCH. Die Interim Branche hat ein Thema in punkto Frauen-Anteil. Zu gering. Aber in punkto Alters-Diversität sind wir durch die Baby-Boomer-Generation eine Vorbild-Branche. Viele Interim Manager sind fit, gut ausgbildet, mit klasse Erfahrungen, einem sehr hohen Maß an persönlicher Reife und arbeiten mit großer Freude bis Mitte 70. More of this.
12. Interim Manager unter 50 gibt’s nicht. 💥 FALSCH. Ja, zum Interim Management gehört Führung, Führung basiert auf Erfahrung. Interim Management ist daher nichts für Berufsanfänger. Aber, es gibt einen wachsenden Anteil von Interim Managern im Alters-Segment 40-50 Jahre und teilweise auch schon ab Mitte 30. Spannende Führungspersönlichkeiten, die teilweise Teams aufgebaut und geführt, Unternehmen gegründet oder Konzern-Karrieren hinter sich haben. Die Lebensläufe der jüngeren Generation werden vielfältiger und es lohnt sich immer ein Blick auf die Persönlichkeit hinter der Schriftform.
Kommt Ihnen der ein oder andere Mythos bekannt vor?
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