In einem inspirierenden Podcast („Wegen guter Führung“) vom Harvard-Business-manager interviewed Antonia Götsch den deutschen Psychologen Gerd Gigerenzer.
Gigerenzer argumentiert: „In einer Welt der Ungewissheit ist es oft wichtiger, rasch und intuitiv zu handeln, als in endlosen Überlegungen zu verharren und immer neue Daten zu sammeln.”
Hierzu empfiehlt er einige Regeln für gute Entscheidungen:
- Gut versus optimal: Für komplexe und risikobehaftete Entscheidungen mit einem hohen Grad an Ungewissheit (hierzu zählen auch Management- und Personal-Entscheidungen) gibt es kein „optimal.“ Ziel kann es bestenfalls sein, „gute“ Entscheidungen anzustreben. Diese Entscheidungen erfüllen ihren Zweck und sind „gut genug.“ Gigerenzer spricht auch vom sog. “Satisficing.” Weiteres Datensammeln oder Abwägen (Optimieren) führt am Ende nicht zu besseren Entscheidungen.
- Intuition: Manager mit Erfahrung sollten daher auf Ihre Intuition vertrauen. Intuition ist „gefühltes oder unbewusstes Wissen“, das auf vielen Jahren Erfahrung beruht. Laut Gigerenzer werden in „Dax-Unternehmen ungefähr die Hälfte aller wichtigen professionellen Entscheidungen am Ende intuitiv getroffen.” Intuition und bewusstes Denken sind dabei kein Gegensatz, sondern stehen im Wechselspiel.
- Intelligente Heuristiken: dh. einfache Faust- und Entscheidungsregeln, entwickeln, nutzen und weiterentwickeln. Viele Manager sind mit klug angewandten, einfachen Heuristiken sehr erfolgreich. Bestehende Heuristiken müssen allerdings situationsbezogen und „adaptiv“ verwendet werden. Sie sind kein fortwährend gültiges Dogma.
Diese Erkenntnisse aus der Entscheidungstheorie sind in hohem Maße relevant fürs Interim Management. Gerade, wenn unter hohem Zeitdruck weitreichende Entscheidungen getroffen werden müssen. Erfahrene Interim Manager sind in der Lage, eine Situation schnell zu erfassen, zu bewerten, Entscheidungen zu treffen, abzustimmen und umzusetzen.
Eine 100%tige Tiefenanalyse, -abwägung und -bewertung und der Wunsch nach einer 0%-Risiko-Strategie sind weder möglich noch unternehmerisch zielführend.
In kritischen Projekten ist die Welt nicht eindeutig. Vielmehr geht es darum, VUCA-Situationen (“volatility”, “uncertainty”, “complexity”, “ambiguity” i.S.v. “Mehrdeutigkeit”) professionell zu managen und Risiken zu mitigieren.
Was sind Ihre Erfahrungen?
Neue Wege gehen.
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