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Team digital: Der nächste Offenbarungseid?


Sie haben es vielleicht in den letzten Tagen den Medien entnommen, der Bundesrechnungshof hat ein vernichtendes Urteil zum aktuellen Stand der digitalen Rekonstruktion der Stasi-Akten gefällt.

Fazit: Die „digitale Rekonstruktion“ sei „vollständig gescheitert.“
 
Auf tagesschau.de heißt es dazu: „28 Jahre nach Beginn der Rekonstruktion seien bisher insgesamt nur 3,2 Prozent der Papierfetzen wieder zusammengesetzt worden, heißt es in einem Prüfbericht. Digital rekonstruiert worden seien vom Gesamtbestand lediglich 0,1 Prozent. Das 17 Millionen Euro teure Projekt habe somit keinen Erfolg gehabt.“ Weiter heisst es: „Bei diesem Arbeitstempo wären die Unterlagen erst in rund 847 Jahren wiederhergestellt.”
 
Dabei warnte der SPIEGEL schon 2018 davor, die „Stasi-Schnipselmaschine“ drohe ein großer Fehlschlag zu werden. Und zwar nicht aus technischen Gründen. Die vom Fraunhofer Institut entwickelte Software („e-Puzzler“) funktioniere grundsätzlich. Problem sei die Skalierung, die Überführung in die Praxis, die fehlende Massentauglichkeit. Das gesamte Projekt ist offenbar kolossal unterschätzt, unterfinanziert, ungenügend professionell geplant und schlecht gemanaged worden.
 
Kommt Ihnen das bekannt vor? Das nächste gescheiterte Digitalisierungs-Projekt mit hoher gesellschaftlicher Relevanz in Deutschland?
 
Es ist fast ermüdend darauf hinzuweisen, dass die technische Machbarkeit allein nur ein erster Schritt ist. Das gilt für Projekte der öffentlichen Verwaltung und der freien Wirtschaft gleichermaßen. Die Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells, das Umsetzen eines professionell geplanten Projektes und die erfolgreiche Platzierung am Markt sind die nachfolgenden entscheidenden Milestones.
 
Dass bei der Auswahl und Zusammensetzung der zuständigen Teams und Projektleiter oft Kompromisse gemacht werden, ist ein bekanntes Phänomen. Und die Folgen sind teuer und ärgerlich, weil absehbar und vermeidlich.
 
Eine Option zur sicheren Umsetzung komplexer Schlüsselprojekte wäre zum Beispiel die frühzeitige Einbindung erfahrener und hoch-qualifizierter Interim Manager. Auch Interim Manager können nicht zaubern, aber sie verfügen über die einschlägige Erfahrung aus vergleichbaren Projekten, Führungs- und Kommunikationsstärke und den Mut, Probleme und unliebsame Wahrheiten offen zu adressieren und Kurskorrekturen aufzuzeigen.
 
Eines jedenfalls steht fest: Mit Projektergebnissen wie sie gerade von der „Stasi-Schnipselmaschine“ öffentlich wurden, dürfen wir uns nicht abfinden und zufriedengeben. Das geht besser. 
 
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Team digital: Der nächste Offenbarungseid?